“Die begeisterten Dorfbewohner begrüßten ihre Befreier überschwänglich. Das Einzige, was sie uns nicht bieten konnten, war Essen oder Trinken."
Diese nüchterne Feststellung stammt vom englischen Kolonel Lindsay, der im Oktober 1918 nach Aalbeke kam. Das Bauerndorf hatte vier lange Jahre der Ausbeutung und Isolierung hinter sich. Einige Markthändler durften dienstagsmorgens ihre kümmerlichen Waren auf dem Markt in Moeskroen verkaufen.
Auf eine Bevölkerung von 2.000 Einwohnern kamen in Aalbeke 20 tote Soldaten, 15 Kranke und Verwundete, 42 Witwen und Waisen und 4 Gefangene. Aber am schwersten wurde die Gemeinde von der Zwangsarbeit getroffen. Nicht weniger als 275 Männer wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet und verschleppt. Die Arbeit für die Deutschen, zumeist direkt hinter der Frontlinie in Frankreich, war hart und gefährlich. Die verbleibende Familie versuchte, ihnen etwas Nahrung und benötigte Dinge zuzusenden, aber größtenteils kamen die Pakete nicht bei den ZABern (Zivilarbeiter Bataillon) an. Wer nach Hause zurückkehrte, war ausgezehrt.